Viel Sonne und wunderschöne Wanderungen in den Pragser Dolomiten
Wie schon die letzten Jahre fuhren wir mit dem Strahlhuber Schorsch im Bus nach Südtirol. Zunächst ging es direkt nach Brückele. Dort stiegen wir in den Shuttlebus um, der uns hoch zur Plätzwiese beförderte. Diese liegt bereits 2000 m über Meereshöhe, somit war die Wanderung zum Dürrenstein nicht mehr allzu weit. Gut 800 Höhenmeter trennten uns vom Gipfel, den die meisten der Gruppe auch erreichten. Einige erklärten ihr Tagesziel unterhalb vom Gipfel, von wo die Aussicht rundum auch schon fantastisch war. Wolkenloser Himmel und außergewöhnliche Wärme um diese Jahreszeit bescherten uns einen wunderschönen Einstieg für unsere Wandertage.
Nach der Tour ging es zum Hotel Rosengarten in Toblach, wo wir letztes Jahr bereits hervorragend versorgt wurden. Am Samstag dann, gut gestärkt nach reichhaltigem Frühstücksbüffet, ging es schon um 8 Uhr zum Pragser Wildsee, dem Ausgangspunkt zum dortigen Paradegipfel, dem Seekofel. Die Szenerie am und um den See ist wie aus dem Bilderbuch und man tut gut daran, früh dran sein, sonst wird man vom Touristenstrom überrannt. Bis zu 10.000 Tagesgäste bevölkern in der Hochsaison an einem Tag diesen Ort. Ende September ist es bereits viel ruhiger und so starteten wir ungestört mit unserer Wanderung, die zunächst um den See führte. Die linke Seite ist dabei abwechslungsreicher mit einigen Auf- und Abs, rechtsrum führt der Weg flach am Ufer entlang. Am anderen Ende geht es zunächst auf einer eindrücklich breiten Sandreise hoch, bis schließlich der Weg in Serpentinen durch lichten Wald führt. Dabei gibt es immer wieder schöne Blicke auf das inzwischen tief unten liegende Blau des Sees. Nach 900 Höhenmeter Aufstieg auf der Ofenscharte angekommen, haben wir die letzten Bäume längst hinten uns gelassen. Für die Gipfelbesteiger begann hier der anspruchsvollere Teil des gesamten Anstiegs. Auf etwas bröckeligem Untergrund geht es die ersten Meter in engen, steilen Serpentinen hinauf, gefolgt von einer mit Drahtseilen gesicherten Passage, ehe der weitere Weg zum höchsten Punkt immer weiter abflacht. Abermals strahlend blauer Himmel und „Hemdsärmelwetter“ bei grandioser Fernsicht ließen die Gipfelbrotzeit länger ausfallen als gewöhnlich.
Wie schon gestern waren nicht alle Teilnehmer ganz nach oben gegangen. Für sie war die nur unweit unterhalb der Ofenscharte gelegene Seekofelhütte auch schon ein stattliches Tagespensum und somit der ideale Ort um die Umgebung mit dem Bergpanorama zu genießen, sich zu stärken und zu verweilen. Der Abstieg führte der Aufstiegsroute entlang zurück zum Bus, der uns zu unserer Unterkunft brachte. Die wiederum sehr gut Küche im Hotel verwöhnte unsere Gaumen. Dass dieser Abend noch in ausgelassener Stimmung mit Musik, Tanz, Gesang (Maria und Katharina) endete, verdanken wir einem Hotelgast, der das im Raum stehende Klavier virtuos zum Erklingen brachte.
Nach zwei Tagen Sonne pur, war der Sonntag nicht mehr ganz so schön, aber die anfängliche Prognose von Gewittern ab dem frühen Nachmittag bestätigte sich nicht, so dass unserer letzten Wanderung auf dem Weg nach Hause, nördlich von Bruneck, zum Sambock und/oder zur Plattnerspitze nichts im Wege stand. Am ehestens war noch fraglich, ob wir mit dem Bus bis zu dem auf 1600 Meter hoch gelegenen Weiler „Platten“ hochfahren können. In solchen Situationen verlassen wir uns voller Vertrauen auf unseren Schorsch, der sein Gefährt wiederum sicher bis zur letzten Kehren hochsteuerte, auch wenn diese noch so eng waren.
In den Bergschuhen parat, teilte sich unsere Wandergruppe abermals auf. Der einfachere Weg führte auf einem Forstweg direkt zur Plattner-Alm und weiter zur gleichnamigen Plattnerspitze. Der andere Weg über den Sambock und weiter zur Plattnerspitze war zwischen den Gipfeln durch felsige Passagen geprägt und ist ein Teil des Pfunderer Höhenweges. Das machte richtig Spass, auch wenn der diesmal kalte Wind manchmal um die Ohren pfiff. Der Gipfel nicht genug, gingen wir zu sechst von der Plattnerspitze noch auf die nur unweit entfernte Bärentalspitze, bevor wir uns alle auf der Alm zur Einkehr wiedereinfanden.
Wiederum waren drei wunderschöne Wanderungen im Fluge vergangen und wir traten die Heimreise frohgemut mit der Aussicht an, dass es nächstes Jahr wieder eine Dolomitenfahrt geben wird.
Maria und Franz Bodmaier